Chronik des Sportvereins TuS Felde e.V.
1925
Über die Geschichte des Vereins vor dem Krieg ist wenig bekannt. Sicher ist jedoch, dass
bereits im Jahr 1925 Vorarbeiten zur Gründung des Sportvereins in Felde begannen.
1927
In diesem Jahr gründeten dann Ludolf Maas, Hein Angmaak, Claus Baasch, Paul Wriedt,
Klaus Ehlers und Adolf Schmahl den TuS Felde.
Unter dem Vorsitz von Klaus Ehlers entwickelte sich der Verein zunächst recht gut.
Unter den Rasenspielen, die auf verschiedenen von den Bauern zur Verfügung gestellten
Koppeln betrieben wurden, spielte seinerzeit Schlagball ein große Rolle.
Daneben wurde aberauch recht erfolgreich an verschiedenen vom Verein beschafften
Geräten geturnt.
1933
Der Verein begann Anerkennung zu finden, als die "Machtübernahme" durch die National-
sozialisten ihre Auswirkung auch auf den TuS Felde zeigte. Ab 1933 begann der Wehrsport
der NSDAP den Verein zu ersetzen, so dass das Vereinsleben langsam zerfiel.
Spätere Bemühungen, neue Impulse zu geben, scheiterten immer wieder an dem immer
weiter um sich greifenden Wehrsportgedanken und auch an den ungünstigen Platzverhältnissen.
Der Beginn des 2. Weltkrieges brachte dann das vorläufige Aus für den ohnehin nur noch
auf dem Papier bestehenden Verein.
1952
Nachdem sich nach dem Kriege das Leben langsam wieder normalisierte, kam es im Jahr
1952 zur Wiedergründung des Vereins.
Den Vorsitz übernahm der wohl allen unvergessen bleibende Walther Lubinus.
Wiederum wurde der Sport auf den Koppeln der Felder Bauern betrieben. Die Aktivitäten
schliefen jedoch trotz aller Bemühungen nach ein paar Jahren wieder ein.
1957
Zäh und nie den Glauben an den Sport verlierend, hielt Walther Lubinus den Verein
zumindest auf dem Papier am Leben. Die Jahreshauptversammlung im Jahre 1957
brachte dann die Wiederbelebung oder, wie man heute sagen würde, die Wende.
Es fanden sich Gleichgesinnte, die bereit waren, Verantwortung zu übernehmen und aktiv
mitzuarbeiten. Es seien in diesem Zusammenhang die Namen Willi Horst, Walter Herholz,
Siegfried Forster und Franz-Georg Reschke erwähnt.Hervorgehoben werden muss
dabei aber auch die hervorragende Unterstützung, die der junge Verein durch die Gemeinde
Felde unter dem damaligen Bürgermeister Wilhelm Kühl fand.
Am 11. August 1957 wurde im Rahmen eines Pokalturniers der von der Gemeinde neu
geschaffene Sportplatz seiner Bestimmung übergeben.
In seiner Begrüßungsansprache fand der 1. Vorsitzende des TuS Felde Walther Lubinus
herzliche Worte des Dankes an die Gemeinde, an die 4 Schiffsstammbesatzung der
Marine aus Eckernförde und allen treuen Helfern, die durch ihren Einsatz mit dazu beige-
tragen hatten, dass hier ein wirklich einzigartiger Sportplatz entstanden ist.
Die 4. Schiffsstammbesatzung wünschte dem TuS Felde für den neuen Platz und die folgende
Punktspielserie einen guten Start. Sie überreichte als Zeichen der Verbundenheit einen mit
ihren Mützenbändern umwundenen Blumenstrauß.
Die Marineangehörigen waren von Herrn Reschke zum freiwilligen Arbeitseinsatz zur Anlage
des Sportplatzes abgestellt worden und hatten gemeinsam mit den freiwilligen Helfern des
Vereins den Sportplatz gebaut.
Bereits am 9. November 1957 konnte auf dem Sportplatz das erste Fußballspiel unter
Flutlicht durchgeführt werden. Eine Sensation im damaligen Kreis Rendsburg.
1958
Am 22., 24. und 25. April 1958 wurden 200 Robustpappeln um den Sportplatz herum ge-
pflanzt, die Barriere wurde wiederum in Eigenleistung Ende 1959/Anfang 1960 gebaut.
Angesichts dieser für die damaligen Zeiten optimalen Bedingungen ließ der sportliche
Erfolg nicht auf sich warten. Die Fussballsaison 1958/1959 wurde als Kreismeister
beendet.
1959/1960
Auch die Serie 1959/1960 brachte die Meisterschaft und darüber hinaus den Aufstieg in
die Bezirksliga.
Bereits 1960 konnte das Gelände des damligen B-Platzes angepachtet werden, so dass
der Verein zunächst einmal über ausreichende Sportflächen verfügte.
1962/1963
Nach einem Abstieg gelang nach der Serie 1962/1963 ein zweites Mal der Aufstieg.
Damals konnte der Verein so klangvolle Namen wie Rendsburger TSV, Olympa Neumünster,
TuS Nortorf, Union Neumünster, FTSV Holsatia Kiel, und Holstein Kiel zu Punktspielen
auf seinem Platz begrüßen.
Die Umkleidekabinen und Duschen befanden sich damals im Keller der alten Volksschule.
Ausdrückliche Erwähnung fand in den Kieler Nachrichten vom 16.08.1959 ein Gemeinde-
ratsbeschluß, nach dem bei Heimspielen den auswärtigen Spielern die Duschanlage der
Schule zur Benutzung freigegeben wurde. Dieser Beschluß wurde als "feine Geste der
Gastlichkeit" gewürdigt.
Im Zusammenhang mit den Fußballern des TuS Felde aus der damaligen Zeit sollte eine
Person nicht vergessen werden; es ist "Tante Paula", die Vereinsmutter des TuS Felde.
Hinter dieser Bezeichnung verbarg sich Paula Depke, die damalige Besitzerin des
Landkruges Brandsbek. Ihr Interesse und ihre Begeisterung für den Fußballsport waren
einzig und keinesweg alltäglich. Selten versäumte sie ein Spiel ihres TuS Felde.
Die Fußballer nannten sie "meine Kinder". So war es auch kein Zufall, dass der Landkrug
Brandsbek lange Jahre das Vereinslokal des TuS Felde war.
Wenn auch in den Anfangsjahren der Fußball das Leben des damals 180 Mitglieder
starken Vereins prägte, so sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass daneben auch
Tischtennis, Leichtathletik und Mädelsport im Verein betrieben wurden.
Die Tischtennisspieler führten ihr Training im Landkrug Brandsbek durch.
Ein stolzer Tag in der Vereinsgeschichte war der 30. September 1962.
Das Sportheim wurde nach zweieinhalbjähriger Bauzeit, überwiegend in Eigenleistung
errichtet, seiner Bestimmung übergeben.
Erwähnt werden müssen auch die guten Beziehungen, die der Verein in den 60er Jahren
mit Südschweden und in den Harz hatte. Höhepunkte waren jeweils die Schwedenreise
nach Lessebo und Torre mit den entsprechenden Gegenbesuchen und auch die Reisen
in den Harz.
1965
Bereits seit 1965 forderte der Vereinsvorstand eine Sporthalle, da, wie es der 1. Vorsitzende
Walther Lubinus immer wieder formulierte, der TuS Felde kein reiner Fußballverein sei,
sondern ein möglichst breitgefächertes Angebot anbieten wolle.
Nach Gründung des Schulverbandes Felde und der Errichtung der Dörfergemeinschafts-
schule ging der Wunsch in Erfüllung.
1972
Walther Lubinus legte nach zwanzigjähriger Tätigkeit sein Amt nieder.
Neuer 1. Vorsitzender wurde Konrektor Heinz Vierke.
Als Dank und Anerkennung für das gezeigte Engagement wählte die Mitglieder-
versammlung Walther Lubinus zum Ehrenvorsitzenden des TuS Felde.
1974
Im Januar 1974 wurde die neue Sporthalle eingeweiht. Mit der Inbetriebnahme der
Sporthalle konnte der TuS Felde sein Sportangebot erheblich erweiteren.
So entstanden in kurzer Zeit die Sparten Handball, Volleyball, Tischtennis, Turnen,
Gymnastik und Tennis.
Entsprechend stiegen die Mitgliederzahlen. Waren es 1970 noch knapp 200 Mitglieder,
wurde der Verein im Jahre 1978 bereits von 550 Mitgliedern getragen.
Bereits 1966 wurde die Sparte Reiten gegründet, die bis 1982 auf dem Reitplatz am
Wulfsfelder Weg ihr Domizil hatte. 1982 konnte der Verein den jetzigen Reitplatz am
Katenweg pachten, so dass nunmehr für unsere Reiter die Übungsmöglichkeiten bis
ins Jahr 2000 hinein gesichert sind.
1977
1977 trat Heinz Vierke zurück. Sein Amt übernahm Gustav Konrad, ein Mann, der von der
ersten Stunde der sportlichen Aktivitäten an mit dabei war.
Imn gleichen Jahr wurde aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums vom 16. Juli - 23. Juli 1977
1. Felder Sportwoche durchgeführt. Seither hatte die Felder Sportwoche sich einen festen
Platz im Dorfgeschehen erobern können.
1978
Aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahl reichte der Platz im Sportheim nicht mehr aus.
So wurde 1978 das Sportheim erweitert.
1979
Am 5.September 1979 legte Gustav Konrad aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter
im Verein nieder.
1980
Bis zur Jahrshauptversammlung wurde der Verein kommissarisch vom 2. Vorsitzenden
Rolf Sebelin geleitet, der dann am 29. Februar 1980 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
Gleichzeitig wurde Gustav Konrad zum Ehrenmitglied des TuS Felde ernannt.
1981
1981 wurde der B-Platz völlig neu angelegt. So dass der Verein nun über zwei ausge-
zeichnete Sportplätze verfügt.
1984
1984 waren die Mitglieder aufgerufen, sich an der äußeren Renovierung des Sportheimes
und der Nebengebäude zu beteiligen, so dass diese sich zur Sportwoche 1984 im
strahlenden Glanz präsentieren konnen.
1985
Ein bislang letzter Markstein in der Vereinsgeschichte war die Inbetriebnahme der
Tennisplätze im Frühjahr 1982. Ähnlich wie vorher der Bau der Sporthalle löste auch
die Tennisanlage wieder eine Beitrittswelle aus, so dass der Verein nunmehr 720
Mitglieder zählt.
Die Tennisanlage konnte durch das im April 1985 eingeweihte Tennishäuschen, das
ebenfalls komplett in Eigenleistung errichtet wurde, vollendet werden.
Der TuS Felde bietet zur Zeit folgende Sparten an:
Fußball, Handball, Volleyball, Turnen, Gymnastik, Tischtennis, Tennis, Reiten.
Daneben steht ein reichhaltiges Angebot für Freizeitsportler.
( Quelle: Dorfchronik der Gemeinde Felde - Band 1 )