Norway Cup 26.07.-04.08.2013

In diesem Jahr startete der TuS Felde mit 22 Spielern und 3 Betreuern zum sechsten Mal zum Norway Cup, dem größten Jugendfußballturnier der Welt, nach Oslo.

 

Das Aufgebot - und einer zeigt, wo's langgehtMit der Color Line ging es am Freitag den 26. Juli los, zu einem Turnier, das mit 1450 Mannschaften, 30000 Spielern und Spielerinnen aus 55 Nationen international hochkarätig besetzt war.

In Oslo am Samstag angekommen, bezogen wir, nach einem anstrengenden ca. 3 km langen Fußmarsch mit Gepäck, Schlafsäcken und Matratzen, die Bekkelaget Scole nahe dem Ekeberg, dem zentralen Spielort.

Traditionell fand daraufhin am Nachmittag die Eröffnungsparade statt. In diesem Jahr, Jubiläumsjahr für Edward Munch, wurde auf einer Rasenfläche sein berühmtestes Gemälde „DER SCHREI“ mit Hilfe einer großen Menschenfußballgruppe nachgestellt und vom Hubschrauber aus fotographiert.

Wir bestritten noch ein Freundschaftsspiel, A-gegen B-Jugend, welches 2:2 endete.

Der Sonntag, erster Spieltag, begann damit, dass die Trainer die B-Jugend falsch angemeldet hatten. Statt einer 7er Mannschaft war fälschlicherweise der TuS mit einer 11er Mannschaft eingeschrieben. Doch nach kurzer Nachfrage und dank unserer Guide Asne buchten uns die Verantwortlichen noch um. So startete die B mit einem Sieg in das Turnier: 5:2 gegen Tornado Maloy und später einem überragenden 10:1 gegen Sunnylven Il. Die A verlor gegen Oslo mit 0:3.

Im Vigeland Park Der Montag, ein sehr warmer sonniger Tag, gestaltete sich nach frühem (08:00 Uhr) Wecken wie immer sehr ereignisreich. Da die Spiele beider Teams, A und B, erst am späten Nachmittag stattfanden, war Kultur- und Freizeitprogramm angesagt. Mit 8 Fußballern fuhren wir in den Vigeland Park, um dort die 650 ausgestellten Skulpturen zu bewundern. Die berühmtesten sind wohl der Knabe, der voller Zorn die Hände zu Fäusten ballt. sowie der aus einem Stein gehauene 17,3 Meter hohe Monolit aus 121 ineinander verschlungenen Menschenleibern. Jeder der Jungs, die mit im Park waren, durfte sich eine Figur aussuchen, in der er sich selbst wiederfand, was allen gelang und per Foto festgehalten wurde. Auch eine Figur, die den Trainer darstellen sollte, war schnell gefunden, ein großer Kerl, der zwei Kinder unter dem Arm trägt.

Der Rest der Mannschaft hatte derweil genügend Zeit, Oslo selbstständig zu erkunden. Die Jungs marschierten in kleinen Gruppen los, in alle Richtungen, um sich dann später bei MC Donalds fast alle wiederzutreffen (der Grund: freies WLAN-Netz und Burger). Es gab sogar eine kleine Gruppe, die im Munch Museum war und sich den „Schrei“ angesehen hat, freiwillig!!

Am Oslo-FjordNachdem wir uns dann am Jernbanetorget (Hauptbahnhof) wiedergefunden hatten, starteten wir zum Baden an den Oslofjord, was bei Temperaturen um die 40 Grad eine tolle Abkühlung brachte.

Die Spiele brachten dann leider eine Niederlage der A gegen Tertnes mit 1:5, aber auch einen souveränen 5:1 Sieg der B gegen Rosendahl. Anschließend gab’s das täglich warme Abendessen in der Ekebergs Idrettshall, wo sie uns immer leckere norwegische Gerichte auftischten.

Vor der SporthalleDen Dienstag konnten wir wieder nutzen, um Oslo zu erkunden. Nach dem Frühstück in der Schulsporthalle - es gab immer trockenes Toastbrot mit Butter, Marmelade, Leberwurst oder Fischpaste, Wasser, Milch und viel zu starken Kaffee - ging es per Bahn hoch hinaus auf den 600 m hoch gelegenen Holmenkollen. Hier hatten wir die Chance, die 2010 neu errichtete Skisprungschanze zu besichtigen. In diesem Jahr neu: Man konnte die Schanze an einem Seil hängend herunterfliegen, sehr interessant, aber auch sehr teuer.

Da wir danach noch reichlich Zeit hatten, gingen wir zum Baden und Saunieren in das Toyen Bad.

Dort rutschte Trainer Werner H. unglücklich auf den Fliesen aus und schlug mit dem Rücken so auf dem Boden auf, das er abends mit dem Krankenwagen zur Abklärung ins Krankenzentrum NC gebracht wurde, und mit Schmerzen, aber ohne Diagnose, 1 Stunde später wieder in der Schule zurück war (in Felde stellte sich später heraus: obere Rippe gebrochen).

Die Spiele endeten mit einem hart erkämpften, erst in der letzten Minute geschossenen Siegtor 2:1 der B gegen Kuiteseid/Seljord und einer erneuten 1:2 Niederlage der A gegen Abildsö.

Mittwoch, ab sofort nur noch KO-Spiele um weiterzukommen. Die B war im 16tel Finale und musste um 16:45 Uhr gegen Hjelmland ran, die A in der Trostrunde um 12:00 Uhr gegen Amot.

An diesem Tag war auf allgemeinen Wunsch ausschlafen bis 10:00 Uhr angesagt, danach alle Mann zum A-Spiel, welches außerhalb des Ekebergs in Rustadt stattfand. Nach einem lockeren 3:0 Sieg ging es zum Mittagesssen in die Ekeberg Idrettshall, wo wir von der Turnierleitung die Info bekamen, dass das B-Spiel schon um 13:45 Uhr in Abildsö gewesen war und da wir dort nicht angetreten waren, seien wir raus aus dem Turnier. Natürlich war der Frust groß, denn die Organisatoren hatten den gegnerischen Trainer gefragt, ob er einer Spielwiederholung zustimme und dieser hatte unsportlicherweise abgelehnt. Doch o Wunder, die Turnierleitung legte einfach eine neue Anstoßzeit für das Spiel fest und die B konnte dank sehr flexibel arbeitender Organisatoren doch noch ihr 16tel Finale spielen.

Hase und BärDie A schied indessen trotz einer sehr starken Leistung gegen ein norwegisches Zweitligateam mit 0:3 aus dem Turnier aus. Die B trat nun im 16tel Finale gegen Hjelmland an. Der deutsche Botschafter in Oslo, Axel Berg, hatte für dieses Spiel sein Kommen zugesagt, ward aber leider nicht gesehen; uns hätte es gefreut. Ein sehr spannendes Spiel, welches Felde als deutlich überlegene Mannschaft einfach nicht in den Griff bekam. Durch unerklärbare Fehler geriet man zweimal in Rückstand und so stand es nach regulärer Spielzeit 2:2. Die Nachspielzeit, die mit einem Golden Goal frühzeitig hätte beendet werden können, brachte auch kein Ergebnis und so gings ins Elfmeterschießen, was wir dann leider 2:4 verloren.

Am Mittwoch war auch der Empfang der ausländischen Trainer beim Bürgermeister von Oslo im Rathaus, wo auch jährlich am 10.Dezember der Friedensnobelpreis verliehen wird. Da wir zeitgleich das Spiel hatten, vertrat uns Werner mit seinem Sohn.

Der Frust bei beiden Mannschaften war an diesem Tag groß, und so beschlossen das Trainerteam Werner,Werner und Marcello, den Donnerstag fußballfrei zu halten, um zu entspannen.

Donnerstag, nachdem alle ausgeschlafen hatten,  ging es per Bahn in die „Nordmarka“, einem von Wäldern umringten Skigebiet oberhalb des Holmenkollen. Dort wanderten wir von der Station Voksenkollen über Stock und Stein durch traumhafte, naturbelassene Landschaft zur Berghütte Tryvanstua. Der rustikale Blockbau wurde 1931 errichtet und liegt malerisch beim Wiesenufer des waldumschwiegenen Badesees Tryvann. Einige nutzen die Gelegenheit und badeten mutig im eiskalten Wasser, der Rest erholte sich bei traumhaftem Wetter an der Hütte. Unterwegs pflückte jeder noch einmal eine Pflanze, nämlich den „Breitblättrigen Wegerich“. Wenn man Blatt und Stiel trennt, bleiben ein paar sichtbare Fäden stehen, anhand derer man erkennen kann, wie viele Kinder man später bekommt ... wer’s glaubt. Zurück ging’s von der Bergstation Frognerseteren in die Innenstadt, wo die Jungs nochmal selbstständig Land und Leute erkunden konnten.

Das Trainerteam war am frühen Abend zu einer Bootstour auf einem Segelschiff im Oslofjord eingeladen; eine stilvolle Minikreuzfahrt mit Krabbenbuffet.

Freitag, der Fußball rollt wieder. Ausgeschiedene Mannschaften können sich in eine Liste für Freundschaftsspiele eintragen, die Turnierleitung organisiert dann Platz, Uhrzeit und Schiedsrichter.

Das gibt's nicht alle Tage: TuS Felde – Alunorte Rain ForestDie B hatte das große Glück, sie durfte um 12:00 Uhr gegen eine brasilianische Mannschaft ran, zeitgleich die A gegen ein US-amerikanisches Team. Große Freude bei den Spielern und schon war der Frust vom Vorvortag weg.

Beim Spiel der B-Jugend gegen Alunorte Rain Forest war nach 10 Minuten - bis dahin hatten wir 1:0 geführt - der Respekt vor so schnell spielenden Brasilianern, die auf ihren Trikots so klangvolle Namen wie Rosinio, Fabregio ...  auf den Trikots trugen, so groß, dass die Niederlage am Ende mit 9:1 doch weh tat.

Die A machte es dann besser, sie gewann überlegen mit 2:0 gegen die Amerikaner.

Um 16:00 Uhr spielte die B zum Abschluss gegen ein Team aus Bayern, Bogenhausen, welches dann nochmal mit 3:0 gewonnen wurde.

Zum Abschluss des Cups wurde abends  auf dem Schulhof gegrillt, norwegische Wurst, lecker. Die freiwilligen norwegischen Helfer in der Schule verweigerten uns erst das Grillen, aber nach zähen Verhandlungen mit unserer Guide Asne durften wir dann doch. Als Nachtisch hatte Asne noch Kuchen gebacken, den die Jungs dankbar wegfutterten.

 

Samstag, Abreisetag, die Fähre legte um 14:00 Uhr ab. Nachdem wir um 8 Uhr geweckt hatten, brauchten die Jungs auch die Zeit bis um 12:00 Uhr, um den Klassenraum wieder in den Zustand zu bringen, in dem wir ihn vorgefunden hatten. Es passte alles Mitgebrachte wieder in die Koffer und Taschen, jedoch die Mütter würden nicht so begeistert sein von dem stark riechenden Inhalt.

Nachdem wir uns gebührend von unserem Guide Asne verabschiedet hatten - die Jungs waren, glaub’ ich, alle in sie verliebt – ging’s Richtung Heimat. Auf dem Schiff nutzte die Mannschaft das angebotene Programm und testete am Abend auch, ob 20 Mann Platz haben in einer schmalen Vierbettkabine. Die überteuerte Pizza, die es zum Abschluss gab, schmeckte trotz des Wucherpreises sehr gut.

Sonntag, nach dem Frühstück auf dem Schiff wurden alle gebührend von ihren Eltern empfangen.

Als Abschluss gab es für die B eine Vorrundengewinnerplakette und für die A einen norwegischen Troll. Außerdem bekam jeder eine persönlich von den Trainern erstellte positive Kritik sowie die Teilnahmeurkunde mit Gruppenfoto.

Fazit: Es war eine überaus gelungene Veranstaltung, mit einer Mannschaft, mit der es riesigen Spaß gebracht hat und die sich während der Tour in allen Belangen vorbildlich verhalten hat.

Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen Werner, Werner und Marcello beschlossen, am Cup 2014 auch wieder teilzunehmen. Vielleicht auch mit dem Betreuer Willi und unserem Mannschaftsarzt Sievert. Beide haben wir doch schmerzlich vermisst in diesem Jahr, vor allem unseren Doc, den wir täglich anrufen mussten, um uns Rat einzuholen. Nicht zu vergessen die nette und freundliche Lebensart der Norweger, die uns wieder einmal sehr fasziniert hat, mancher Spieler philosophierte, wohl im falschen Land geboren worden zu sein.

Es war einfach toll, danke Jungs!

Werner Kaiser

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